Schlagwortarchiv für: Digitalisierung

4 Fragen zur Industrie 4.0

Die digitale Evolution und mit ihr verbunden die vierte industrielle Revolution (Industrie 4.0) bietet eine Vielzahl an Chancen und Möglichkeiten für den deutschen Mittelstand. Um diese zu ergreifen und nutzbar zu machen, ist oft ein grundlegender Wandel der Geschäftsmodelle und Prozesse erforderlich. Es lohnt sich, für diese Fragen Kompetenzen und den frischen Blick von außen ins Unternehmen zu holen.

1 Welche neuen Chancen und Geschäftsmodelle ergeben sich durch die Digitalisierung?

Digitalisierung an sich ist zunächst einmal nichts Neues. Dennoch betrifft sie das gesamte Unternehmen mit all seinen Prozessen und der Organisation. Nur wenn Unternehmen dieses Grundverständnis teilen, lässt sich das Potential, welches die digitale Evolution in sich
birgt, wirklich ausschöpfen.

Genau darin liegt die große Chance für den deutschen Mittelstand: Denn diese, meist von dynamischen und flexiblen Unternehmern geleiteten Organisationen, bieten beste Voraussetzungen dafür, die hohe Veränderungsgeschwindigkeit mitzugehen, dabei eigene Geschäftsmodelle auf den Prüfstand zu stellen, auf der „grünen Wiese“ zu denken und mit großem unternehmerischem Mut auch große Schritte gehen zu können.

Aktuelle vergleichende Studien zeigen (HBM 11/2016): Die digitalen Technologien werden die Produktivität beispielsweise in der Automobilbranche um 10 bis 15 Prozent steigern, um 8 Prozent im Maschinenbau sowie in der Elektrobranche.

Um diese Spitzenposition zu verteidigen, müssen genau jetzt die Weichen richtig gestellt werden. Es gilt, die Geschäftsmodelle auf den Prüfstand zu stellen, wodurch sich ein Umsatzwachstum von 7 bis 10 Prozent erwarten lässt (HBM 11/2016). Gefordert ist nun unternehmerischer Mut, neue Wege zu gehen. Außerdem bedarf es eines ganzheitlichen Blicks auf das Unternehmen mit all seinen Abteilungen, Prozessen und den Menschen im Mittelpunkt.

2 Welche Prozesse verändern sich durch die Digitalisierung im Unternehmen?

Das kann sehr unterschiedlich sein. Generell lässt sich sagen, dass die Entwicklungen aus den USA bisher sehr IT-getrieben sind. Die meisten Neuerungen der Unternehmenswelt stammen im weitesten Sinne aus dem Silicon-Valley.

Es gilt jetzt die Neuerungen in bestehende Geschäftsmodelle und Prozesse einzuarbeiten
und hier weiteres Potential zu heben; sozusagen die nächste Evolutionsstufe.
Das ist traditionell die große Stärke deutscher Unternehmen.

3 Human Resources in Industrie 4.0: Welche Rolle spielen Fachkräfte? Sind sie der Schlüssel zum Erfolg?

Der US-amerikanische Telekommunikationskonzern AT&T macht es gerade vor: Er hat für seine 280.000 Mitarbeiter ein umfassendes Weiterbildungskonzept aufgelegt, mit dem sie neue Kompetenzen aufbauen können, um so auch für ihre künftigen Aufgaben gerüstet zu sein. Denn durch den technischen Fortschritt haben sich binnen weniger Jahre die Anforderungen grundlegend gewandelt.

Viele ältere Technologieunternehmen verfolgen die Entwicklung gerade mit Spannung: Gelingt der Wandel, hat dies Vorbildfunktion für eine ganze Branche.

Dieses Beispiel zeigt auch eindrucksvoll, worum es im digitalen Zeitalter geht: Es geht um die Fähigkeit, gezielt Kompetenzen aufzubauen und weniger um reine fachliche Qualifikationen, die binnen einer Dekade veralten können. Maschinen werden künftig noch enger mit dem Menschen zusammen arbeiten und schwere oder Routine-Aufgaben übernehmen.

Der Automobilhersteller Audi in Ingolstadt setzt bereits schutzzaunlose Roboter ein. Sie heben 14 Kilogramm schwere Heckklappen an und positionieren sie. Montagemitarbeiter verschrauben diese dann noch. Was zukünftig also eher gefragt sein wird, sind den Menschen auszeichnende Faktoren wie Ideenreichtum und Kreativität.

4 Stehen Deutschland und Europa als Produktions-Standorte vor dem Comeback?

Eine Roboterstunde kostet weit weniger als die Arbeitsstunde eines Facharbeiters in China, Amerika oder Europa. Neue
automatisierte Verfahren zur Herstellung von Produkten entkoppeln die Standortfrage zunehmend von Lohnkosten.

Standorte, die für die Fertigung aufgrund ihrer hohen Personalkosten in den letzten Jahren an Attraktivität verloren hatten,
wie unter anderem auch Deutschland, gewinnen aufgrund der zahlenmäßig abnehmenden Personalstärke nun wieder
an Attraktivität. Studien belegen: „Der Wandel hin zur Industrie 4.0 stellt einen Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit
des Hochlohnlandes Deutschland dar.“ (HBM 11/2016). Die Industrie 4.0-Musterfabrik von Siemens in Amberg zeigt bereits, was möglich ist.

Verstärkt wird diese Entwicklung durch die zunehmend gefragten Kompetenzen der in Deutschland ausgebildeten Fachkräfte. Die Aufgaben der Mitarbeiter werden zukünftig tendenziell anspruchsvoller und komplexer. Das deutsche Aus- und Weiterbildungssystem bietet dafür
ein solides Fundament.

Aktuelle Zahlen, Daten und Fakten zur Digitalisierung

Die digitale Transformation ist für den Wirtschaftsstandort Deutschland von herausragender Bedeutung. Den aktuellen Stand und notwendigen Handlungsbedarf zeigt der Monitoring-Report Wirtschaft Digital 2016. Herausgegeben vom Bundeswirtschaftsministerium.

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Katrin Heilmaier: Die Mitarbeiter auf dem Weg in die Digitalisierung nicht vergessen!

Ob ein Unternehmen die Digitalisierung mühelos meistert, hängt wesentlich mit den Mitarbeitern zusammen. Bei jeder Prozessanpassung sollte man deshalb die Menschen nicht vergessen, sagt Diplom-Kauffrau Katrin Heilmaier. Sie berät Unternehmen ganzheitlich. Neben Prozessen und Strukturen stehen die Menschen im Fokus.

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4 Fragen zur Industrialisierung 4.0

Die digitale Evolution und mit ihr verbunden die vierte industrielle Revolution (Industrie 4.0) bietet eine Vielzahl an Chancen und Möglichkeiten für den deutschen Mittelstand. Welche das sind, damit beschäftigt sich dieser Artikel im H&H Magazin (ab Seite 4).

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Das Zeitalter der Digitalisierung hat gerade erst begonnen

Den Trend zur Digitalisierung gibt es schon länger. So lange, dass einige Verantwortliche den Begriff schon nicht mehr hören können. Während andere noch gar nicht angefangen haben, sich damit zu beschäftigen. Hier liegt eine große Gefahr, denn das deutsche Zeitalter der Digitalisierung hat gerade erst begonnen.

Was ist Digitalisierung und was bedeutet sie für Produktionsprozesse?

Digitalisierung ist ein digitaler Prozess, bei dem physische Objekte in digitale Informationen umgewandelt werden. Es hat die Art und Weise, wie wir arbeiten und leben, verändert.

Das digitale Zeitalter ist gekennzeichnet durch die zunehmende Nutzung digitaler Inhalte und Technologien im Alltag. Es hat die Art und Weise verändert, wie wir miteinander kommunizieren und Geschäfte über soziale Medien, E-Mail, Instant Messaging-Apps usw. tätigen.

Die Digitalisierung hat Produktionsprozesse effizienter, schneller und einfacher gemacht. Durch die Digitalisierung kann ein Unternehmen Zeit sparen, da es keine physischen Produkte erstellen oder drucken muss. Sie können auch ihren CO2-Fußabdruck reduzieren, indem sie ihre Produktionsprozesse digitalisieren.

Digitalisierung zur Steigerung der Effizienz

In deutschen Fabriken wird Digitalisierung bislang häufig als Instrument zur Effizienz-­Steigerung gesehen. Deshalb ist der Begriff Industrie 4.0 durchaus treffend gewählt.

Viele Unternehmen investieren in die Vernetzung der Produktionsab­läufe. Auch schutzzaunlose, interagierende Roboter kommen bereits heute in kleinen und mittleren Unternehmen zum Einsatz. Dadurch können diese effizienter in bereits bestehenden Märkten agieren.

Um die Wettbewerbsfähigkeit auch in Zukunft zu erhalten, ist aber die stetige Entwicklung neuer Produkte und Märkte genauso wichtig. In diesem Bereich sind die USA (bislang) einsame Weltspitze. Wenn deutsche mittelständische Unternehmen also ein wenig „amerikanischer denken“ und neue Geschäftsmodelle ins Auge fassen, eröffnen sich teilweise neue und aus heutiger Sicht revolutionäre Geschäftsmodelle.

Die beängstigende Zukunft des digitalen Zeitalters: Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Vernetzung

Es wird erwartet, dass das digitale Zeitalter die Art und Weise verändern wird, wie wir uns miteinander verbinden, was wir für unseren Lebensunterhalt tun, wie wir Waren und Dienstleistungen produzieren, was bedeutet, dass es auch unsere Wertschöpfungsketten verändern wird.

Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Konnektivität sind erheblich, da sie neue Möglichkeiten für Geschäftsmodelle eröffnen kann, die unmittelbar, direkt und mit hoher Reaktionsgeschwindigkeit auf die jeweiligen Bedürfnisse der Verbraucher eingehen.

Was sind mögliche zukünftige Ergebnisse in einer digitalisierten Welt ohne Jobs?

Die Zukunft der Arbeit ist ungewiss und viele Experten sind besorgt über die Auswirkungen der Automatisierung auf die Arbeitsplätze. Das Aufkommen von KI und zunehmend ‚intelligenten‘ Robotern wird in Zukunft erhebliche Auswirkungen auf die Belegschaft haben.

Das Konzept des Grundeinkommens gewinnt an Bedeutung, um dem Verlust von Arbeitsplätzen durch Automatisierung entgegenzuwirken. Kern dessen ist die Idee, dass Menschen einen festen Geldbetrag von der Regierung erhalten, ohne arbeiten zu müssen, was ihnen Zeit geben könnte, anderen Aktivitäten oder Interessen nachzugehen.

Es gibt viele mögliche Ergebnisse in einer Welt ohne Jobs. Aber es ist wichtig, dass wir uns daran erinnern, dass Arbeit eine Sache ist, die für viele Menschen als sinnstiftend erlebt wird. Und nicht jede Tätigkeit ist geeignet, automatisiert zu werden – Stand heute.

Hypothesen zur Zukunft von Produktionsprozessen im digitalen Zeitalter

Die Zukunft der Produktionsprozesse im digitalen Zeitalter scheint im wesentlichen von drei Aspekten geprägt zu sein: Automatisierung, Globalisierung und Dezentralisierung.

Das digitale Zeitalter hat die Art und Weise, wie wir Informationen produzieren, verändert. Der Wechsel von physisch zu virtuell ist eine große Veränderung für Produktionsprozesse. Es hat ermöglicht, dass Menschen zu verschiedenen Zeiten und sogar an verschiedenen Orten an verschiedenen Aufgaben (zusammen-) arbeiten.

Prognosen zur Zukunft von Produktionsprozessen im digitalen Zeitalter gibt es viele. Wenn wir sehen, wie sich die Technologie entwickelt, kann man jedoch mit Sicherheit nur sagen, dass wir nicht genau wissen, was als nächstes passieren wird.

Wir müssen daher hauptsächlich lernen, mit Unsicherheit umzugehen und bereit und in der Lage, eingeschlagene Wege zu hinterfragen und auch wieder zu verlassen.

Die Digitalisierung betrifft demnach das gesamte Unternehmen: Mit all seinen Prozessen und Abläufen. Sie erfasst jedes Geschäftsmodell und wirkt sich auf die gewohnten Wertschöpfungsketten aus. Die Zukunft von Produktionsprozessen im digitalen Zeitalter hängt also nicht nur von der Anzahl der Menschen ab, die an einem Prozess beteiligt sind. Es geht auch darum, wie sie arbeiten, was sie tun und was ihre Rollen sind. Im Mittelpunkt sollten daher die Mitarbeiter und der Umgang mit ihnen (u.a. Personalmanagement) stehen. Denn die Menschen mit ihrer Kreativität sind es, die über den Erfolg im digitalen Zeitalter entscheiden.